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Workshop-Ergebnisse werden das Siedlungsleitbild prägen
Der erste Schritt in der Gesamtrevision der Ortsplanung Weggis, die Erarbeitung des Siedlungsleitbildes, kann noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Grundlage dafür bilden die Mitwirkung der Ortsplanungskommission sowie die Ergebnisse des Workshops, welcher am 19. Juni 2021 durchgeführt wurde. Hier folgt die Zusammenfassung dieser Bevölkerungsveranstaltung zum Siedlungsleitbild.
Die Gemeinde Weggis hat Anfang des Jahres mit der Ausarbeitung des Siedlungsleitbildes begonnen. Das Siedlungsleitbild stellt die längerfristige Siedlungsentwicklung der Gemeinde Weggis für die nächsten 15 bis 20 Jahre dar.
Inhalte des Siedlungsleitbildes
Ein Siedlungsleitbild befasst sich mit der Gesamtstruktur der Siedlungs- und Landschaftsräume und will
- die Entwicklung von Wohnen, Arbeiten und Infrastruktur in der Siedlung und Landschaft
- die Verkehrsbedürfnisse
- den Umweltschutz und den sinnvollen Energieeinsatz
- den Schutz der Lebensräume sowie
- den ökonomischen Einsatz der Mittel
in einen Zusammenhang stellen, gegenseitige Beziehungen und Auswirkungen aufzeigen und die Koordinationsaufgaben bezeichnen.
Das Leitbild bildet die Grundlage für die nachgelagerte Gesamtrevision des Zonenplans und des Bau- und Zonenreglements. Begleitet wird die Erarbeitung des Siedlungsleitbildes durch die Ortsplanungskommission (OPK) und das Raumplanungsbüro Planteam S AG, welche dem Gemeinderat beratend zur Seite stehen.
Angeregte Diskussionen in Kleingruppen
An der Bevölkerungsveranstaltung am Vormittag vom 19. Juni 2021 im Schulhaus Sigristhofstatt hatte die Bevölkerung die Chance über den Inhalt des Siedlungsleitbildes zu diskutieren. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde die Bevölkerung aufgefordert, ihre Meinungen und Anliegen über die künftige Entwicklung der Gemeinde Weggis zu äussern. Rund 45 Personen aus der Weggiser Bevölkerung nahmen daran teil. Die Veranstaltung begann mit einer kurzen Einführung in die Ziele des Siedlungsleitbildes und einer kurzen Vorstellung des Prozessablaufes. Danach wurde in Kleingruppen von 7-10 Personen jeweils eine halbe Stunde Themen diskutiert, die die räumliche Lebenswelt der Gemeinde entscheidend prägen: Wohnen und Arbeiten, Tourismus, Mobilität, Freiräume/Landschaft und Zentrum/Zentrumsentwicklung. Die verschiedenen Interessen, Perspektiven und Wünsche aus der Bevölkerung kamen zum Ausdruck und es fand eine angeregte und sehr spannende Diskussion statt. Die breit durchmischte Gruppe bestand aus Personen, welche schon ihr Leben lang im Dorf wohnhaft sind, aber auch solchen, welche erst kürzlich zugezogen sind. Die Teilnehmenden wohnen verteilt über das ganze Siedlungsgebiet und repräsentierten somit alle Ortsteile.
Wohnen und Arbeiten
Beim Thema Wohnen und Arbeiten wurden insbesondere die hohe Lebensqualität, die besondere Lage von Weggis zwischen See und Rigi, mit einem intakten Dorfbild, die Charakteristika der einzelnen Ortsteile als zu erhaltende und gleichzeitig zu verbessernden Qualitäten hervorgehoben. Die von der Bundesgesetzgebung her angestrebte Verdichtung respektive Siedlungsentwicklung nach innen wurde kontrovers diskutiert.
Tourismus
Der Tourismus soll auch weiterhin Innovations- und Qualitätstreiber für die Gemeinde sein und einen Beitrag für die Gemeindeentwicklung leisten, von dem alle profitieren können. Es soll vermehrt auf Individualtourismus gesetzt werden, wenn dann die Gemeinde überhaupt eingreifen solle. Die bisher in der Nutzungsplanung gesetzten Rahmenbedingungen wie z.B. die Kur- und Hotelzone werden als gut und wichtig erachtet.
Mobilität
Beim Thema Mobilität lag der Fokus der Diskussionen oft bei der Parkierung und dem Parksuchverkehr. Es sollen an geeigneten Lagen die richtigen Angebote an Parkplätzen, z.B. für die einheimisch genutzte Kurz- und Langzeitparkierung, aber auch für den touristischen (auswärtigen) Verkehr geschaffen werden. Die Gemeinde soll auch prüfen, ob Sharingangebote oder ähnliche Angebote der kombinierten Mobilität in Weggis angeboten werden könnten, insbesondere bzgl. Bikesharing wäre Potential vorhanden. Die Busverbindung durch das Dorf wurde kontrovers diskutiert, wobei ein eigener Ortsbus von vielen Veranstaltungsteilnehmenden als mögliche Verbesserung des Systems des öffentlichen Verkehrs angesehen wurde.
Landschaft
Die Teilnehmenden erachten auch das bebaute Weggis als Bestandteil einer mehrheitlich intakten, qualitätsvollen Landschaft. Beim Thema Landschaft wurde daher auch darüber diskutiert, wie die Beibehaltung des dörflichen Ortsbilds und das Einfordern von hoher Qualität beim Bauen sichergestellt werden können. Grundsätzlich war die Wertschätzung gegenüber den bestehenden Qualitäten und Landschaftsräume sehr hoch.
Zentrum
Ähnliche Inhalte wie bei der Landschaft wurden beim Thema Zentrum diskutiert. So soll die Gemeinde Sorge zum Ortsbild sowie dem charakteristischen Zusammenspiel von Landschaft, Freiräumen und Siedlungsgebiet tragen und seinen dörflichen Charakter bewahren. Die Gestaltung des öffentlichen Aussenraums könnte an diversen Orten verbessert werden, Treffpunkte sollen für verschiedene Altersgruppen vorhanden sein. Grundsätzlich sei mit der Seepromenade ein Freiraum vorhanden, welcher von hoher Qualität ist. Ebenfalls diskutiert wurde die Thematik Parkierung und Erreichbarkeit vom Gewerbe innerhalb der Dorfkerne.
Fazit
Die sehr vielfältigen, intensiv geführten Diskussionen zeigten, dass Weggis eine sehr hohe Qualität als Lebensraum für die eigene Bevölkerung bietet und diese auch in Zukunft anbieten soll. Die Akzeptanz für Gewerbe und Tourismus ist gross. Bezüglich Mobilität sind Massnahmen gefordert, damit sowohl der Tourismus, das Gewerbe als auch das Wohnen in Weggis attraktiv bleiben.
Herzlichen Dank!
Der Gemeinderat dankt an dieser Stelle herzlich für die engagierte Teilnahme im Prozess der Gesamtrevision der Ortsplanung. Das Protokoll mit den Workshop-Aussagen zu den Themenfeldern, ist auf der Website www.zukunft-weggis.ch unter der Rubrik „Workshop Siedlungsleitbild“ aufgeschaltet. Hier befinden sich auch bereits viele Informationen zur angelaufenen Gesamtrevision: Grundlagen, Vorgaben von Bund und Kanton, Organisation und Ablauf der Gesamtrevision sowie die Möglichkeit zum Herunterladen vieler entsprechender Dokumente, von der 40-jährigen Geschichte der Weggiser Ortsplanung bis hin zu den aktuell geltenden Rechtsgrundlagen.